Gebet in schweren Zeiten … an Fronleichnam
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Wir feiern Fronleichnam - diesmal ganz anders als gewohnt: Keine Prozession, keine Blumenteppiche, keine Kommunionkinder, die das Allerheiligste begleiten. Aber: Wir denken daran, dass Christus im Heiligen Sakrament bei uns ist. Das eigentliche Fronleichnamsfest ist ja der Gründonnerstag, der Einsetzungstag der Eucharistie. Schon im 13./14. Jahrhundert wurde ein eigenes „Fest des Herrenleibes“ (mittelalterlich: vronlichnam) eingeführt. Im Schauen des eucharistischen Brotes schauen wir auf zu Christus, den Immanuel, den Gott mit uns.
Wir lesen in der heiligen Schrift
Aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther:
Schwestern und Brüder! Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot. (1 Kor 10,16-17)
Ein paar Gedanken:
In Zeiten des Abstands rücken wir zusammen. In Zeiten von Corona wird eine neue Nähe spürbar. So nahe aber, wie es Paulus ausdrückt?
Er erlebt in der Gemeinde von Korinth, wie sich einzelne Grüppchen gebildet haben und will den Christen der griechischen Hafenstadt klar machen: Wir gehören zusammen, wir bilden einen Leib. Nur gemeinsam geht es, nur wenn wir uns auf Christus besinnen, der unsere Mitte ist, sind wir in Wahrheit Christen.
Ein bewegendes Bild, das mich nachdenklich werden lässt. Christliche Gemeinde wird in der Einheit, wie ein Leib auch nur in seiner Ganzheit existieren kann: Ein Kopf ohne den Körper, Hände ohne einen Leib, … Das geht nicht! Christsein geht nur im Miteinander. Wir müssen dabei nicht ständig mit jedem und jeder Kontakt halten. Auch die Verbundenheit im Geist und im Herzen schafft Einheit.
Das Heilige Brot, in dem wir den Leib Christi sehen und anbeten, ist das Zeichen, das für sich spricht: Wir gehören zusammen, in Christus sind wir geeint. Das schafft Verantwortlichkeit, das schafft neue Nähe:
- Im persönlichen Gebet an Kinder und Enkel denken und für sie den Segen Gottes erbitten.
- In einem herzlichen Telefonanruf dem anderen Wertschätzung schenken.
- In einem Lächeln oder einem freundlichen Wort Verbindung schaffen.
Es gibt so vieles, wo wir die Einheit erkennen und leben.
Dabei denke ich auch an die Menschen in anderen Kontinenten und Ländern, die mit uns in Christus verbunden sind. Sie brauchen in besonderer Weise unsere Verbundenheit. Spüren Sie, wie wir eins sind mit den Christen in Afrika, Asien, Lateinamerika…!
In Zeiten des äußeren Abstands rücken wir zusammen - in Christus!
Wir beten ein Gesätz des Rosenkranzes:
Vater Unser…
Gegrüßet seist du Maria, … der uns die Eucharistie geschenkt hat.…
Ehre sei dem Vater….
Wort auf dem Weg
Jesus, du in mir.
Du, der Verbindende,
der mich mit meinen
Brüdern und Schwestern vereint.
Du in mir, der Freude Weckende.
Lass mich in dir den Anderen finden.
Maria steht uns als Zeichen des Trostes, der Ermutigung und der Hoffnung. Sie wendet sich an uns Segen:
Es segne uns und alle, die wir im Herzen tragen, der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Es grüßt Sie ganz herzlich Ihr Pfarrer, der Sie jeden Tag in den Abendsegen um 21 Uhr einschließt.