Gebet in schweren Zeiten … Patrozinium Peter und Paul
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Herr Jesus, Petrus und Paulus sind deinem Ruf gefolgt. Petrus wurde zum Fels deiner Kirche, wie du es wolltest. Petrus wurde zum Führer derer, die an dich glaubten.
Paulus führte die Völker aller Herren Länder zu dir. Paulus ging bis an die Grenzen der Welt.
Sende auch uns, dass wir andere zu dir führen, sei es durch Wort, sei es durch Tat. Lass uns erkennen, wozu Du uns berufst. Segne uns zu unserer eigenen Aufgabe und begleite uns mit deinem Geist auf unserem Weg. Amen
Wir lesen in der heiligen Schrift
aus dem Brief des Apostels Paulus an Timotheus
Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteilgeworden ist! Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Schäme dich also nicht des Zeugnisses für unseren Herrn und auch nicht meiner, seines Gefangenen, sondern leide mit mir für das Evangelium! Gott gibt dazu die Kraft:
Er hat uns gerettet; mit einem heiligen Ruf hat er uns gerufen, nicht aufgrund unserer Taten, sondern aus eigenem Entschluss und aus Gnade, die uns schon vor ewigen Zeiten in Christus Jesus geschenkt wurde;
Als Vorbild gesunder Worte halte fest, was du von mir gehört hast in Glaube und Liebe in Christus Jesus! Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt!
2 Tim 1, 6-9, 13-14
Ein paar Gedanken:
Zwei Männer, wie sie wohl unterschiedlicher nicht sein könnten, Petrus und Paulus, sind als Gespann Patrone der Kirche in unserer Stadt. Ungewöhnlich, dass zwei so herausragende Gestalten miteinander gefeiert werden. Jeder dieser Apostel hätte doch ein eigenes Fest verdient gehabt. Ist das gemeinsame Fest schon ein früher Hinweis auf die so nötige TEAM-Arbeit in der Kirche? Sollen wir daran erinnert werden, wie wichtig es ist, Konflikte zu benennen, anzusprechen und gemeinsam eine tragfähige Lösung zu suchen? Denn in der Frage, ob Nichtjuden zuerst Juden und damit beschnitten werden müssten, oder gleich getauft werden konnten, gab es in der frühen Kirche eine Auseinandersetzung mit hohem Spaltpotential. Petrus und Paulus waren die Protagonisten der jeweiligen Position. Paulus vertrat die progressive Linie, dass allen Menschen das Evangelium offen stehe, während Petrus und mit ihm die Jerusalemer Gemeinde der Meinung war, man müsse Jude sein, um getauft werden zu können. Petrus ist ängstlich, Paulus ist mutig und sieht die Welt, wie sie ist, und die ist nicht nur schwarz oder weiß. Vor Jahren hat er Timotheus getauft, Sohn einer frommen jüdischen Mutter und eines ungläubigen griechischen Vaters. In seinem Brief bestärkt und ermutigt er Timotheus, der offensichtlich ein ängstlicher und sensibler Typ ist. Er war in Gefahr, zu resignieren und mutlos zu werden. Deshalb schreibt er ihm:
„Ich rufe dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist.“
Die Erinnerung von Paulus an Timotheus gilt auch mir:
Die Gnade Gottes, die mir geschenkt ist in meiner Taufe und in meiner Firmung, will entfacht werden, will in mir wirken, lebendig sein, ausstrahlen, mich erfüllen.
„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“
BeGEISTert, erfüllt von seinem Geist und seiner Gnade kann ich mich mutig, liebevoll und besonnen einsetzen, seine Liebe in die Welt tragen.
Denn „Gott gibt die Kraft dazu.“
Ich wünsche uns, das wir diese Kraft Gottes in uns spüren und uns trauen, liebevoll und aufrichtig mit unseren Mitmenschen umzugehen und Zeugnis für unseren Glauben abzulegen.
Wir beten
Bringen wir unsere Anliegen vor Gott antworten mit den Ruf:
„Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell“ (Gotteslob Nr. 629,1)
Wort auf dem Weg - Jesuslitanei
Du bist lahm - schwach
und gehst sehr weit - stark
Du bist blind schwach
und blickst durch - stark
Du bist taub - schwach
und hörst Zwischentöne - stark
Du bist unbekannt - schwach
und kennst uns - stark
Du stirbst - schwach
und heilst das Leben – stark
Segen:
Es segne uns und alle, die wir im Herzen tragen, der allmächtige und barmherzige Gott, der + Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
(vorbereitet von unserem Pastoralreferenten Thomas Schmitt)
Gott, der Vater:
Er schaue auf uns mit dem Blick der Liebe. Amen.
Gott, der Sohn:
Er gehe mit uns die Wege des Lebens. Amen.
Gott, der Heilige Geist:
Er durchwehe uns mit seiner Kraft. Amen.
So segne uns alle
Gott, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.